Philosophie und Paedagogik

Freitag, 31. März 2006

11. Beitrag

Der Kreis der Zeit
Heute ist der 31. März 2006. Es ist schon spät am Abend und somit endet auch dieser Tag bald. Viele Dinge habe ich an diesem heutigen Tag erlebt. Aber wie es nun einmal so ist, hat auch dieser Tag ein Ende. Mit Ablauf dieses Tages endet das Wintersemester 2005/2006 und die Bearbeitungsfrist für die Weblogs. Bevor man sich versieht, steckt man schon mitten im nächsten Sommersemester. Aber so ist es ja bekanntlich mit vielen Dingen. Heute noch hatte ich meinen letzten Arbeitstag in der Firma, bei der ich während der Semesterferien immer jobbe. Und ich weiß es jetzt schon mit Gewissheit, in gut 6 Monaten ist man wieder an demselben Punkt angelangt, die Semesterferien und der Job sind vorbei und der Alltag in der Uni beginnt von vorne. Alles beginnt irgendwann von vorne. Und in gewissen Abständen befindet man sich an bestimmten Punkten in seinem Leben, an denen man schon einmal stand.Alles wiederholt sich, bis zu einem gewissen Punkt. Aber wann ist dieser Punkt erreicht, an dem sich etwas ändert? Wann stellt sich eine Wende im Leben ein?
Der Lauf der Zeit dreht sich immer im Kreis. Aber wie lange noch?
Bei mir wird sich in absehbarer Zeit etwas an dem "ewigen im Kreis drehen" ändern, wenn ich hoffentlich mein Examen nächstes Jahr im Frühjahr bestanden habe. Das Leben wird wieder aufregender, weil etwas neues beginnt. Möglicherweise ein Leben in einer anderen Stadt, mit neuen Leuten etc.
Aber wie ist es für Leute, die schon seit Jahren immer dasselbe tun, tagein tagaus ihr Leben nach einem identischen Rythmus gestalten? Morgens zur Arbeit gehen, abends wieder nach Hause kommen. Keine große Veränderung in ihrem Leben in den nächsten Jahren erwarten?

Wie gut, dass ich noch jung bin und das Leben somit hoffentlich noch eine Menge angenehmer und freudiger Abwechslungen bereithält!!!???

Montag, 30. Januar 2006

10. Beitrag

Anders sein

fremd-sein1

Seit ein paar Wochen haben wir einen neuen Mitschüler in unserer Klasse. Er heißt Ercan und wurde in der Türkei geboren. Das hat unsere Lehrerin uns damals erzählt. Ercan konnte sich nämlich nicht mit uns unterhalten, weil er unsere Sprache nicht sprechen und auch nicht verstehen konnte. Er hat nur türkisch gesprochen. Viel mehr wussten meine Klassenkameraden und ich auch nicht über ihn. Das Einzige, was wir noch von Ercan wussten war, dass er sich immer so komisch verhielt. Ein paar mal am Tag rannte er mitten im Unterricht einfach aus dem Klassenraum heraus und dann dauerte es auch eine Weile bis er zurückkam. Das Merkwürdige daran war, dass er dieses immer zu bestimmten Uhrzeiten machte. Jeden Tag auf die Minute genau. Mein Tischnachbar ist einmal hinter ihm her gegangen und hat beobachtet, was er macht, nachdem er den Klassenraum verlassen hat und wo er überhaupt hingeht. Dabei hat er beobachtet, dass Ercan auf die Toilette geht, sich wäscht und sich anschließend einen ruhigen Ort sucht, an dem er sich hinkniet und etwas in einer Sprache murmelt, die wir nicht verstehen.
Unsere Lehrerin hat uns später erklärt, dass Ercan, wenn er das Klassenzimmer verlässt, zum Beten geht und dass es in seinem Land so üblich ist, dass man sich dafür vorher wäscht. Wir konnten das alle nicht so ganz nachvollziehen, denn in unserer Heimat ist das nicht üblich.
Es gab so viele Dinge, die wir zu Beginn an Ercan und seinem Verhalten nicht verstanden haben. Deswegen stand er in den Pausen immer alleine auf dem Schulhof. Uns machte das nichts aus. Wir spielten in den Pausen wie immer alle zusammen Basketball und hatten unseren Spaß dabei.
Als Ercan bereits seit zwei Wochen auf unsere Schule ging, hat unsere Lehrerin uns darauf angesprochen, warum wir ihn nicht in unsere Spiele mit einbeziehen. Wir antworteten, dass es so schwierig und kompliziert wäre, sich mit ihm zu beschäftigen, weil er so anders ist als wir und auch unsere Sprache nicht versteht und spricht. Unsere Klassenlehrerin spielte daraufhin mit uns ein Spiel, in denen wir ein Kind waren, dass in ein fremdes Land gekommen ist. Wir merkten schnell, wie fremd und alleine man sich fühlt, wenn alles um einen herum neu ist und man zudem alles alleine erkunden muss. Wir machten die Erfahrung, dass es viel einfacher ist und man sich viel schneller eingewöhnt, wenn man von anderen unterstützt wird und nicht von ihnen gemieden wird, weil man anders ist. Von dem Tag an, bemühten wir uns, Ercan in unsere Klassengemeinschaft mit einzubinden. Wir bemerkten, dass auch Ercan anfing sich wohler zu fühlen. Sein trauriger Gesichtsausdruck verschwand und an seine Stelle trat immer öfter ein Lächeln…

fremd-sein

In unseren Zeugnissen, die wir ein halbes Jahr später erhielten, stand, dass wir soziale Kompetenzen entwickelt hatten, wie z. B.:

… Akzeptanz
… Toleranz
… Individualität
… Anerkennung
… Realitätswahrnehmung

Die meisten von uns in der Klasse haben nicht verstanden, was damit gemeint war. Unsere Lehrerin erklärte uns, dass wir alle diese „sozialen Kompetenzen“ entwickelt hätten, indem wir uns um Ercan gekümmert und ihn in unsere Gemeinschaft mit eingebunden haben. Für uns waren das im Nachhinein keine besonderen Leistungen mehr, die extra in unseren Zeugnissen erwähnt werden mussten. Wir haben nur genau das getan, was wir durch die Aufklärung unserer Lehrerin auch gerne gehabt hätten wenn wir irgendwo fremd gewesen wären, nämlich dass wir nicht alleine sind und dass uns jemand beim Zurechtfinden hilft…

Dienstag, 24. Januar 2006

9. Beitrag

Körpersprache

koerpersprache11 Die Fussballmannschaft der Kleinstadt hat einen neuen Mitspieler bekommen. Der Neuzugang ist mit seiner Frau und seinen beiden Kindern gerade erst kürzlich in die neue Stadt gezogen. Er war schon vier Mal beim Training dabei und hat auch bereits sein erstes Punktspiel in den neuen Verein gespielt. Er hat sogar zwei Tore geschossen, die der Mannschaft mit zu ihrem Sieg von 5:1 verholfen haben.
Der neue Stürmer der Kleinstadt-Mannschaft ist ungefähr 1,85 m groß und schlank. Er hat kurze, braune Haare und einen kleinen Schnauzbart. Seine großen, ebenfalls braunen Augen weisen eine Leere auf, wenn man in sie hinein blickt. Die neuen Nachbarn, Arbeitskollegen und Teamkollegen können sich nicht erklären, warum seine Augen diese Leere aufweisen. Sie kennen ihn zwar noch nicht so gut, aber sie haben gehört, dass er ein ganz zufriedenes Leben führen soll.
Auch sonst strahlt sein Körper eine Leere, oder besser gesagt nichts aus. Er spricht keine Körpersprache. Seine Gestik und Mimik sind immer nahezu gleich. Ebenso seine verbale Sprache. Er ist ein zurückhaltender und ruhiger Mensch. Er spricht sehr selten und wenn, dann immer sehr monoton, fast ohne jegliche Betonung oder Gefühlsregung und -ausdruck. Selbst als er während seines ersten Punktspiels zwei Tore für seine Mannschaft geschossen hat, zeigte er kaum eine Gefühlsregung. Er freute sich nicht wie seine Teamkollegen. Zumindest zeigte er es nicht äußerlich.
Alle Spieler der Fussballmannschaft mochten den Mann. Sie kannten ihn noc nicht lange und gut, aber es gab niemanden, der ihn nicht leiden konnte. Trotzdem fand der junge Mann nicht richtig Anschluss in seinem Team. Er war zwar fortan bei jedem Training und Punktspiel anwesend und nahm auch an den außersportlichen Aktivitäten der Mannschaft teil, aber irgendwie war doch nicht richtig in sie integriert. Lande Zeit nach ihm waren noch zwei weitere neue Spieler zu dem Fussballclub dazugetreten, aber sie hatten bereits einen intensiveren und engeren Kontakt zu den andern Spielern aufbauen können.
Woran lag dies?
... Vielleicht an dem fehlenden Ausdruck seiner Gefühle und Emotionen?
... Vielleicht lag es an seiner fehlenden Spontanität und der somit
von ihm ausgestrahlten Natürlichkeit?
... Vielleicht an der Regungslosigkeit des jungen Mannes?
... Vielleicht lag es an seiner fehlenden Körpersprache?

Unsere Körpersprache hilft uns genauso dabei uns auszudrücken, wie unsere verbale Sprache. Wenn man seine Körpersprache unterdrückt und somit versucht, anderen seine Gefühle nicht zu zeigen, sondern sie ebenfalls unterdrücken will, bedeutet dies nicht, dass man frei von Gefühlen ist.
Besonders durch das Anwenden der Körpersprache, durch die wir zwangsläufig auch unsere Gefühle zum Ausdruck bringen, machen wir es anderen Menschen leichter, uns zu vestehen und finden auch schneller in einer neuen Gesellschaft Anschluss, auch wenn die Gefahr besteht, dass unsere Körpersprache falsch verstanden wird.


koerpersprache

8. Beitrag

Wahrnehmen, betrachten, beobachten, begreifen, tun
oder
Einer Freundin helfen


scheidung1

Svea saß mit meinen drei Freundinnen im Kino. Sie hatten Glück gehabt und die letzten Karten für den heute neu anlaufenden Film bekommen. Da ihr Kinobesuch eine spontane Entscheidung war, konnten sie vorher keine Karten reservieren. Nach langer Zeit haben sie endlich mal wieder alle zusammen etwas unternommen. Bea war nämlich während der Ferien für sechs Wochen in England zum Schüleraustausch gewesen. Heute Abend hat Sve sie nach ihrem Auslandsaufenthalt das erste Mal wiedergesehen. Irendwie kam Bea ihrer Freundin verändert vor. Svea bemerkte, dass sich ihre Freundin Bea anders benahm als sonst. Sie wirkte betrübt und besorgt. Sonst war sie immer ein sehr fröhliches und aufgewecktes junges Mädchen gewesen. Aber irgendwie hatte sie sich Sveas Ansicht nach verändert. Sie wirkte angespannt und zurückhaltender als sonst. Vielleicht hat sie sich überhaupt nicht verändert, dachte Svea sich, sondern ich nehme sie nur anders wahr, als noch vor sechs Wochen. Möglicherweise bilde ich mir das nur ein, weil man in Zeitschriften und im Fernsehen so oft davon hört, dass sich Leute nach einem längerem Aufenthalt im Ausland weiterentwickelt haben und ihre Ansichten ändern. Svea dachte sich, vielleicht bin ich neidisch, weil ich noch nie im Ausland war und Bea sogar schon zum zweiten Mal.
Nachdem zwei Wochen vergangen waren, dachte Svea immer noch, dass Bea sich anders verhält als für sie üblich. Sie betrachtete ihre Freundin eingehend, als sie sich zum Pizzaessen verabredet hatten. Irendetwas stimmte nicht mit ihrer Freudin, dachte sie. Jetzt war sie schon fast drei Wochen in Deutschland. Also lange genug, um sich wieder in ihrem gewohnten Umfeld einzuleben. Während Svea immer eingehender betrachtete, find sie an, sich allmählich Sorgen zu machen. Das merkwürdige Verhalten ihrer Freundin wurde immer seltsamer. Denn als sie sich neulich mit ihr in der Schule unterhalten hatte, hatte sie immer mehr das Gefühl, dass ihre Freundin ihr überhaupt nicht zuhörte. Dabei fiel ihr auf, dass dies auch immer öfter während des Unterrichts der Fall war. Häufig wurde sie von ihrem Lehrer oder ihrer Lehrerin drangenommen und konnte die Fragen nicht beantworten. Sie war mit ihren Gedanken ganz woanders gewesen, aber wo?
Zudem verwunderte es Svea, dass sie seit der Ankunft ihrer Freundin in nicht ein einziges Mal bei ihr zu Hause gewesen war. Sie hatten sich immer nur in der Schule, bei Svea zu Hause oder in öffentlichen Einrichtungen getroffen. Als Svea sie das letzte Mal gefragt hatte, ob sie dann zu Bea nach Hause kommen sollte, hatte Bea geantwortet, dass sie lieber zu Svea kommen wolle, denn das wäre ja viel praktischer, weil es direkt auf dem Weg nach Hause von der Schule liegt. Zu Bea müssten sie erst einen Umweg gehen. Komisch, dachte Svea sich, sonst hat sie dieser Umweg doch auch nie gestört. Auf einmal fiel Svea ein, dass sie beobachtet hatte, wie Bea plötzlich ganz nervös wurde. Es schien, als wolle sie auf gar keinen Umständen, dass sie jemand zu Hause besuchte. Aber warum? Sonst waren sie und ihre Familie doch auch immer so gastfreundlich gewesen.
Nach dem Verlauf einer weiteren Woche wurde Svea abends von ihrer Mutter gefragt, wie es denn Bea ginge. Svea stutzte. scheidung21 Warum fragte ihre Mutter sie dies? Sie sprach ihre Mutter darauf an und diese antwortete, dass Beas Eltern sich doch scheiden lassen wollen und dass dies doch für Bea bestimmt nicht leicht sein würde. Jetzt fiel bei Svea der Groschen und sie fing an zu begreifen, warum Bea sich in der letzten Zeit so anders verhalten hatte. Sie fragte sich was sie nun tun sollte. Sollte sie zu Bea fahren? Nein, das wäre ihr sicherlich unangenehm, dachte sie. Sonst hätte sie ihr ja von der Scheidung ihrer Eltern erzählt. Aber andererseits war sie ihre Freundin und das schon seit Jahren. Sie entschied sich dafür, doch zu Bea zu fahren und sie aufzumuntern und ihr Trost zu spenden. Dafür waren Freunde schließlilch da und nicht dafür, dass man sich vor ihnen schämen musste. Schließlich war Bea für die Situation ihrer Eltern nicht verantwortlich...

scheidung

Montag, 9. Januar 2006

7. Beitrag

Unterhaltung mit Gedanken

Es ist Donnerstagmittag. Lena ist gerade aus der Schule gekommen. Sie hat einen riesigen Hunger. Sie freut sich auf das Mittagessen, denn heute gibt es ihr Lieblingsgericht, Fischstäbchen mit Kartoffelbrei. Lecker, denkt sie sich auf dem Weg nach Hause. Es gibt nichts schlimmeres, als wenn man einen Bärenhunger hat und dann gibt es Linsensuppe.
Nachdem sie zu Hause angekommen ist und ihre Jacke ausgezogen hat, setzt sie sich an den Tisch. "Na, wie war es in der Schule Lena", fragt ihre Mutter sie. "Ganz ok", antwortet Lena. Immer das gleiche, denkt sie. Wenn Mama gleich zum letzten Mal das Essen abgeschmeckt hat, wird sie sich auch mit an den Tisch setzen und die Fragerei wird ihren Lauf nehmen.
Und so kommt es dann auch. Die Mutter nimmt ihre Schürz ab, legt sie über den Stuhl und setzt sich ebenfalls mit an den Tisch. Sie füllen sich beide die Teller und beginnen zu essen. Nicht mehr lange, denkt Lena und sie wird mir die nächste Frage stellen, entweder, ob das Essen schmeckt, ob ich viele Hausaufgaben auf habe oder was ich heute Nachmittag vorhabe. Immer dasselbe, denkt sie.
Und wie Recht Lena hatte. "Hast du viele Hausaufgaben auf?", fragte ihre Mutter sie. "Nicht so viele wie gestern". Lena nervte diese Fragerei. Es handelte sich dabei immer um dieselben Sachen, die dazu auch noch nicht einmal wichtig waren. Warum interessierte es sie wie viel Hausaufgaben sie auf hatte. Sie würde ihre dabei doch sowieso nicht helfen. Manchmal kam es Lena so vor, als wollte ihre Mutter nur irgendetwas sagen, ganz egal was.
Kaum war Lena mit ihrem Gedanken bei ihrem Essen, da spitzte ihre Mutter schon erneut, um zu einer Frage anzusetzen. "Schmeckt dir das Essen, Lena?" "Lecker wie immer", gab Lena zur Antwort. Hab ich es doch gewusst dachte Lena. Was sollte diese Frage. Mama weiß doch, dass sie gut kochen kann. Ihre Fischstäbchen schmecken immer. Das weiß sie doch auch. Außerdem hat sie sie schon so oft gemacht, dass es doch ein Wunder wäre, wenn sie auf einmal das Rezept vergessen hätte. Und schließlich schmeckt sie das Essen doch immer noch einmal ab, bevor sie es auf den Tisch stellt. Spätestens dann würde sie doch merken, dass es nicht schmeckt. Was sollte denn dann diese unnütze Frage?
Ihre Mutter stand auf, um sich ein Glas zu holen. Noch während sie sich erhob stellte sie Lena schon die nächste Frage "Was hast du denn heute Nachmittag vor?" Da platze Lena der Kragen. Sie wollte ihre Mutter nicht verletzen, aber sie hielt das nicht mehr aus. Ständig diese unsinnige Fragerei. "Was soll diese Frage, Mama? Hörst du mir denn eigentlich nie zu? Ich habe dir doch gestern Mittag schon erzählt, was ich heute vor habe." Auf einmal herrschte Stille am Mittagstisch. Eine ungewöhnliche Stille. Lena kam diese Ruhe ganz fremd vor. Das ist es, dachte sie. Die Stille. Warum musste ihre Mutter sie ständig beim Essen mit Fragen durchlöchern? Warum konnte sie denn nicht mal beim Essen ihren Mund halten. Immerzu stellte sie ihr Fragen, die überflüssig waren und deren Antwort sie eigentlich eh schon kannte. Konnte ihre Mutter nicht mal ruhig sein? Warum musste sie die Stille ständig mit sinnlosen und durch Fragen erzwungenen Gesprächen übertönen? War es ihr unangenehm, wenn die Stille den Raum betrat. Lena kam es so vor, als wenn ihre Mutter jedes Mal, sobald Stille einkehrte, sich unwohl fühlte. Als wenn sie versuchte, sich durch Gespräche und mit Hilfe ihre Stimme von der Last der Stille zu befreien. Lena hatte es schon oft bemerkt, dass ihre Mutter auch wenn sie mit fremden Leuten zusammen war, immer anfing irgendwelche Fragen zu stellen. Sie wunderte sich damm immer darüber, dass diese Leute ihre Mutter interessierte, denn Lena war es egal, wieviele Kinder die Leute hatten, die mit ihr im Wartezimmer beim Arzt saßen oder ob die Leute vor ihr an der Supermarktkasse auch so gerne die neue Schokolade essen. Lenas Mutter schien das angeblich zu interessieren.


gespraech1


Im Gegensatz zu ihrer Mutter liebte Lena die Stille, denn dann konnte sie sich mit ihren Gedanken unterhalten. Warum konnte ihre Mutter dies nicht? Hatte sie es nie gelernt, sich ohne ihre Stimme zu unterhalten?

Mittwoch, 4. Januar 2006

6. Beitrag

Erwartungen und Neugierde an das neue Jahr
Erinnerungen und Sehnsucht an das alte Jahr


Nun ist das neue Jahr (endlich) da! Die 5 ist weg und an ihre Stelle ist die 6 getreten. Viele werden in den ersten Tagen des neuen Jahres noch 2005 statt 2006 bei Datumsangaben schreiben, obwohl sie sich eigentlich nichts sehnlicher gewünscht haben, als dass das alte Jahr endlich vorüber geht. Nun ist es soweit und sie können sich doch noch nicht so richtig von 2005 trennen. Ob dies unbewußt oder bewußt geschieht sei dahin gestellt. Bei manch einem wird dieser "Fehler" sich noch aus Gewohnheit einschleichen, bei anderen wird er nicht mehr auftreten. Einige werden etwas mehr Zeit benötigen, um sich an die neue Schreibweise des Datums zu gewöhnen, bei anderen wird es schneller gehen.
Jahresrücklicke im Fernsehen, Radio, Zeitschriften und Zeitungen kündigen bereits im November den anstehenden Jahreswechsel an. Auch die Angebote für Sylvesterknaller und Raketen in den Kaufhäusern, machen die Leute darauf aufmerksam, dass das alte Jahr bald von einem neuen abgelöst wird. Für einige Menschen bedeutet das Sylvesterfest einen neuen Anfang bzw. Start in ein neues, besseres Leben, andere hingegen messen ihm überhaupt keine weitere Bedeutung bei, sondern freuen sich nur, nach einem Jahr Wartezeit endlich wieder Feuerwerkskörper in die Luft schiessen zu können.
Zahlreiche Personen machen sich schon eine ganze Weile vor Sylvester Gedanken über ihre guten Vorsätze für das neue Jahr. In freudiger Erwartung an das neue Jahr fiebern sie der Nacht des 31. Dezembers entgegen, damit sie ihre Vorsätze endlich durchsetzten und verwirklichen können. So viel Einsatz, wie einige Leute bei den Voerbereitungen für die Sylvesterparty zeigen, zeigen sie das genze Jahr über nicht. Da wird geplant, eingekauft und vorbereitet. "Alles soll anders werden, vieles soll besser werden", ist das Lebensmotto einiger Bürger in den neuen Wochen eines neuen Jahres, in dem letztlich doch vieles wieder so werden wird wie im letzten Jahr.
Oftmals kommt dann mit der Enttäuschung über fehlende Veränderungen, die häufig an mangelner Eigeninitiative liegen, ein Frust einher, durch dem oft der Satz "Im alten Jahr war alles besser" geäußert wird.
Viele Menschen kommen nach der durchfeierten Sylvesternacht am Neujahrsmorgen ins Nachdenken. Jetzt hatte man sich so auf das Jahr 2006 gefreut, und nun ist es da und 2005 vorbei. Was hatte man alles schönes in 2005 erlebt. Sicherlich sind auch weniger schöne Dinge passiert. Das gehört schließlich dazu, solange sich erfreuliche und weniger erfreuliche Dinge die Waage halten. Für viele Menschen sind der 31.Dezember und der 1.Januar Tage, an denen man das letzte Jahr Revue passieren lässt und in Erinnerungen schwelgt.
Während die Kinder sich auf die Sylvesternacht und das damit verbundene Abfeuern der Sylvesterraketen freuen, verfallen die älteren Menschen oft in Wehmut darüber, dass wieder ein Jahr vergangen ist und sich ihr Leben somit wieder etwas verkürzt hat. Vor kurzem war doch erst die
Millenium-Sylvesternacht und nun rückt schon das Jahr 2006 heran. "Wo ist die Zeit geblieben", fragen sich in den Tagen zwischen den Jahren so manche Leute. "Schon wieder ein Jahr rum", hört man die Menschen auf den Straßen sagen. Vieles, was im letzten Jahr erledigt werden sollte oder Träume, die man sich erfüllen wollte, hat man nicht geschafft umzusetzen. Aber gerade durch diese Dinge steigen die Erwartungen an das neue Jahr.
Neugierde, Hoffnung und Erwartungen an das neue Jahr 2006 wechseln sich mit Sehnsucht an Vergangenes und Zurückliegendes ab. Aber schon nach ein paar Tagen im Jahr 2006 werden Neugierde und Erwartungen überwiegen. Schließlich hat man, nachdem die Feiertage vergangen sind und der Berufsalltag wieder eingetreten ist, überhaupt keine Zeit mehr, sich in Erinnerungen, Hoffnungen und Erwartungen an die Zukunft zu wiegen...

Montag, 19. Dezember 2005

5. Beitrag

Die kleine Schneeflocke

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Es war ein schöner Wintertag im Dezember. Oben im Himmel warteten die Schneeflocken in den Wolken schon ungeduldig darauf, endlich einmal wieder auf die Erde zu gelangen. Da das Wetter in den letzten Tagen, Wochen und Monate immer noch sehr mild gewesen war, wäre es für sie seit dem letzten Winter nach langer Zeit mal wieder das erste Mal, mit der Erde in Kontakt zu treten. In den Wolken herrschte deswegen ein großes Durcheinander, das von Ungeduld, Freude und Neugier, baer auch Angst und Unbehagen gekennzeichnet war. Denn für viele kleine, junge Schneeflocken ist es der erste Winter, den sie erlebten. Das ganze Jahr über hatten sie die älteren Schneeflocken darüber ausgefragt, wie es ist, wenn sie langsam auf die Erde rieseln. Die großen, älteren Schneeflocken konnten ihnen darauf keine Antwort geben. Sie sagten nur, dass es für jede Schneeflocke ein anderes Gefühl ist. Für einige ist es das Schönste in ihrem ganzen Leben, bevor sie in einem weiteren Lebensabschnitt wieder nach oben in die Wolken gelangen. Andere Schneeflocken aber hätten Angst vor ihrem Niedertreffen auf die Erde, weil sie wissen, dass dann ein neuer Lebensabschnitt in einer anderen Gestalt beginnt.
Während die kleine Schneeflocke sich noch stärkte, damit sie auch einmal eine ganz große Schneeflocke werden würde, kam die älteste und größte Schneeflocke zu ihr und sagte, dass sie sich jetzt fertig machen müsse, da es gleich losgehen werde. Sie solle sich beeilen, denn die anderen könnten nicht alle auf sie warten und schließlich sollten sie alle gemeinsam auf die Erde fallen. Die kleine Schneeflocke wurde auf einmal ganz hektisch. Dass es jetzt so schnell losgehen würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Wo waren denn ihre Freunde, ihre Geschwister und ihre Eltern? Sie sah sie nicht. Also begann sie nach ihnen zu rufen, aber niemand antwortete ihr. Sie fing an lauter zu rufen, aber sie bekam immer noch keine Antwort. Das Gedränge und Durcheinander in den Wolken wurde immer größer, da sie alle auf ihren freien Fall nach unten vorbereiteten und ebenfalls ihre Verwandten und Freunde suchten. Die kleine Schneeflocke wurde immer verzweifelter. Es wird das erste Mal sein, dass sie auf die Erde treffen wird. Wie sollte sie sich dort noch verhalten? Wie geht es weiter, wenn sie am Boden liegt? Was hatten ihre Eltern ihr gesagt, was sie machen muss, wenn sie in einer viel befahrenen Straße oder in einer Fußgängerzone landen wird? Sie konnte sich nicht daran erinnern. Sie suchte immer noch verzweifelt nach ihrer Familie und Freunde. Alle Schneeflocken um sie herum waren ihr unbekannt.
Aufeinmal ging es los. Sie merkte nur noch, wie sie anfing, sich schwerelos zu drehen. Sie trudelte immer weiter nach unten und nachdem sie eine Weile geschwebt war, sah sie bereits den Boden der Erde auf sich zukommen. Was sollte sie nun machen? Weh tun werde es nicht, das hatte ihr Vater ihr oft genug versichert. Während sie noch in Gedanken war, sah sie plötzlich ihre Freunde an sich vorbei fallen. Blitzschnell änderte sie ihre Fallrichtung und schloss sich ihnen an. All ihre Sorgen und Ängste waren im Nu verflolgen. Nun war sie schließlich nicht mehr allein, wenn sie auf der Erde ankommt.Ihre Freunde hatten bestimmt zugehört, wenn ihre Eltern ihnen das richtige Verhalten auf der Erde erklärt hatten.
Nach ihrem Aufkommen auf dem Erdboden, blieb sie genau neben ihren Freunden liegen. Sie feierte noch mit ihren Freunden das Wiedersehen, als sie plötzlich eine festen Tritt bemerkte. Was war passiert? Sie konnte sich nur noch daran erinnern, dass sie erneut durch die Luft gewirbelt wurde. Als sie sich umblickte, war sie wieder allein. Ihre Freunde, die einen kurzen Augenblick vorher noch neben ihr lagen, waren nicht mehr da. Sie hörte Leute Schritte und Rufe neben sich. Oh nein, dachte sie. Jetzt bin ich doch tatsächlich in einer überfüllten Fußgängerzone gelandet, in der die Menschen in letzter Minuter noch ihre Weihnachtseinkäufe erledigen. Keiner hat Augen für das Drumherum um ihn. Alle sind so beschäftigt, dass sie ihre Umwelt überhaupt nicht mehr richtig beachten und wahrnehmen. Keiner kümmerte sich um die kleine Schneeflocke. Hätte sie doch nur im Fußgängerzonen-Erdkontakt-Unterricht ihres Vaters besser aufgepasst, dann wüsste sie, was sie jetzt zu tun hätte.
Nachdem die kleine Schneeflocke am Boden schon etliche Male immer wieder an einen neuen Platz durch die Tritte der Menschen gewirbelt wurde, sprach eine ihr bekannte Stimme zu ihr. Sie konnte es nicht glauben, ihre Eltern lagen neben ihr und gar nicht weit entfernt hatte eine Schneepflug auch ihre Freunde ganz dicht neben sie geschoben...

Dienstag, 13. Dezember 2005

4. Beitrag

>Angekommen

Wo bin ich? Wo ist mein Bewusstsein angelangt? Auf welcher geistigen Ebene bin ich zur Zeit angekommen? Kann man ankommen und wieder verschwinden? Einen Schritt rückwärts gehen? Oder auch zwei oder noch mehrere? Wo kann man noch ankommen außer auf einer geistigen Ebene? In einem fremden Land? In einer neuen Wohnung nach einem Umzug? Oder nach einem hektischen Arbeitstag wieder zu Hause ankommen? Kann man auch mit seinen Gedanken an das Ziel seiner Träume, Wünsche oder Vorstellungen ankommen und wenn ja, auf welche Art und Weise? Bin ich angekommen, wenn ich einfach nur wegen einer Kleinigkeit glücklich bin oder aber wenn ich einen riesigen Lottogewinn erzeilt habe? Einige Menschen kommen in ihrem Leben an ihr Ziel, andere werden nie ankommen... (weil sie möglicherweise ihre Ziele zu hoch stecken)

Ziel

Dienstag, 6. Dezember 2005

3. Beitrag

Buch

Was ist es?
Wer ist es?

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Wohin wird es meine Gedanken lenken?
Werden sie sich verenken?
Werden sie denken?

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In welche Richtung werden sie sich winden?
Werden sie sich binden?
Werden sich sich finden?
Werde ich es herausfinden?

Wirklich (un)möglich? Möglicherweise (un)wirklich?

Montag, 28. November 2005

2. Beitrag

Als ich im Internet auf der Suche nach Informationen zum Thema "Visualisierung" für ein anderes Seminar war, bin ich auf folgendes gestoßen:
Durch das Visualisieren, die bildhafte Vorstellung, wird im Unterbewußtsein ein Vorstellungsbild von einem, in der Zukunft liegenden Handlungsablauf entwickelt. Sieh Dich, etwas zu sein oder zu haben, als vollendete Tatsache. Dadurch entsteht die geistige Vorstellung eines bereits erreichten Zieles. Diese geistige Vorstellung ist letztlich Dein großes Finalbild, eine vorweggenommene Wirklichkeit.



images6 Phantasie ist alles.

Für mich hat der Begriff Visualisierung bislang immer "nur" das Denken in Bildern und Veranschaulichung von Sachverhalten/Gegenständen bedeutet. Ob ich derselben Meinung wie der Verfasser des Beitrages über das Visualisieren bin, kann ich momentan noch nicht sagen, da muss ich erstmal genauer drüber nachdenken und die Verständnisprobleme der "Definition" beseitigen. Aufgrund des darin zumindest ansatzweise enthaltenen philosophischen Aspekts habe ich ihn in Verbindung mit dem Seminar von Herrn Schmidt gebracht.
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Der Kreis der Zeit Heute ist der 31. März 2006. Es...
Kathrin K. - 31. Mär, 22:11
Wir haben jetzt eine...
Wir haben jetzt eine neue Homepage für die Organisation...
torbenm - 2. Feb, 22:10
EXAMEN EXAMEN EXAMEN...
EXAMEN EXAMEN EXAMEN ;-)
sambadrom - 31. Jan, 15:38
10. Beitrag
Anders sein Seit ein paar Wochen haben wir einen...
Kathrin K. - 30. Jan, 21:12
Ach nee...
Vorstellen sollen wir uns? Vielleicht sollte ich mich...
Nahne - 28. Jan, 14:35

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